Freundschaft

Was ist mir deine Freundschaft wert?
Sehr viel! denk ich so allenthalben.
Dein Geist sei's nicht, der mich bekehrt.
Vielmehr das Herz, recht streng, verhalten.

Du sagst, du liebst mich, soll ich glauben,
wo zwei Parallelen sich treffen?
Die Erwartung höher und höher schrauben,
um zu spüren, man kann sich vergessen.

Zur Liebe wären wir ständig zu zwein,
selbst beim Auseinandergehn.
Nur unsere Freundschaft sagt mir allein,
daß wir uns immer wiedersehn.

Freudentränen werden ein Heer,
schlägt Wunden, furchtbare Hiebe.
Sei mir die gute Freundschaft mehr,
als eine schlechte Liebe.

(C) Th. Legler, 1987