Ein Traum reißt mich hinaus ins All. Weiter und weiter geht die Reise scheinbar ziellos rase ich hinein in die Unendlichkeit. Wohin werde ich gelangen? Werde ich Fuß fassen? Festen Boden unter den Füßen - nicht nur Schwanken? Es trägt mich zurück in meine Welt. Immerfort der verschleierten Heimat zu. Ein nächtlicher Ausflug, verblieben sind Traumbilder im Herzen. (C) Th. Legler, 1988
Kategorie: Gedichte
Ein paar meiner Gedichte aus den 80er und 90er Jahren
Vogel flieg
Vogel flieg zum Horizont zur Sonne, den Sternen. Ich blicke dir nach voller Neid eingesperrt in die Enge eines gespaltenen Herzens. Auch die Welt liegt still gespalten in ihrer Tiefe. Hier die Nacht und dort der tag, ziehen gleichgültig ihre Bahn unendlich durch die Zeit. (C) Th. Legler, 1988
Vollmond
Wie ich so stehe, und zum Himmel sehe, lacht er mir zu aus vollen Angesicht. Eine Woche zuvor, da war er nur ein halbes Wesen in der Dunkelheit. Das Blau der Nacht, riß mit Himmelsmacht meine Seele hinauf zu den Sternen. Der gelbe Ball im weiten All nimmt mich mit zur unendlichen Reise. (C) Th. Legler, 1985
Widerstreit der Gefühle
Soll ich himmelhoch jauchzen? Heulen ob des verdammten Wortes? Hände ringend in die Zukunft blicken? Feuchten Auges gedenken der kommenden Tage ohne DICH? Mein Geist sei willig! Ist er es? Doch das Fleisch, es schreit nach DIR! DEINE Berührung ersehnend, liebkose ich totes Papier mit blutender Feder. (C) Th. Legler, Januar 1990
Wintersanfang
Die Wolken schießen jäh dahin, zerreißen zu Grimassen im Angesicht der nahen Kälte, einer Frische der Unbarmherzigkeit. berstend, wie ein Wasserglas im Frost. Bäume kahl, zerfressen durch Zähne, unsichtbar und doch so gierig nach dem Blut jener Riesen, wie wohl kein anderer hier so eiskalt frißt, wie sie. Hart und trocken und kalt, ein Sinnbild für fehlendes Gefühl. Glatt der Weg, ein Pfad des Wagnisses, des scheinbaren Wahnsinns der Natur. ... und die Wolken jagen im Sturm von Gefühl. (C) Th. Legler, 1988