Licht der Liebe

Licht fällt auf mein Antlitz,
läßt es erstrahlen,
		trittst Du zu mir.
Die Liebe läßt mich deine Sone sein,
dir leuchten
		bis tief in die Seele.

Wir sind zwei Strahlen
		aus einem Quell,
die ins Universum jagen, weit dahin,
sich niemals treffen, ewig verbunden
trotz allem durch
		die Liebe des Lichts.

(C) Th. Legler, 1987

Ein Lied

Ein Lied umweht mein Haupt,
schwebt im Raum so schicksalsschwer.
vergehe in Sehnsucht - imaginäres Wesen;
ach, wenn sie doch nur bei mir wär'.

Umflort mich mit weichem Klang,
die Hüfte wiegt im Rhythmus der Musik.
Ich tanze in Gedanken mit ihr,
ersetzt keineswegs verlorenes Glück.

Beschwichtigt und versetzt in Aufruhr.
Unsichtbare Kraft der Melodie!,
bin ständig hin und her gerissen,
und sehn' mich so nach Harmonie.

Brauche ihre Arme, Hüfte, Brüste,
einen Teil nur ihrer steten Liebe.
Entfliehe ich allein der Wirklichkeit,
nicht des Schmerzes auswegloser Tiefe.?


(C) Th. Legler, 1988

Namenlos

Er schreitet forsch aus
	ohne Zögern im zügigen Schritt.
Ihm folgt ein zweiter
	klein an Selbstwert mit kurzem Tippeln.
Entgegen eine junge Frau
	mit wiegender Hüfte, ein Bild, wie im Traum.
Eine Alte sehr kräftig
	am Stock mit offenem Mund ... Kontraste.
Ich stehe allein an der Straße,
	doch ebenso, wie die anderen ...
				namenlos.


(C) Th. Legler, 1988

Ohne Titel

Verbrannt ein Tag
	verdorrt die Zeit
erstorben die Freude
	vernichtet das Leben.

Sinn, wo finde ich
			dich?
Sinn des Lebens nur
			für mich?

Erwacht das Gefühl
	belebt der Tag
erblüht der Wille
	erstrahlt das Universum.

Sinn, wo finde ich
			dich?
Sinn des Lebens nur
			für mich?

	Niemals erlebt
	Leben nicht gelebt...!?


(C) Th. Legler, 1988

Papierne Liebe

Ein Brief von dir,
mein Herz jagte vor Glück.
Die Antwort von mir
sandte ich Dir zurück.

Kannst du verstehen,
wie sehr ich dich liebe?
Und im Vergehen
wachsen lieblich neue Triebe.

Ich brauch dich allzeit,
ohne zu ahnen wie sehr.
Meine Briefe reisen weit.
Liebst du mich darum nicht mehr?

Liebst du noch mich
so ehrlich wie's mal war?
Ich sterbe sich, wenn nicht,
vergehe im Gram immerdar.

Dein letzter Brief,
er zerbrach mein Herz,
Kummer so tief,
so stechend der Schmerz.

Kein Gefühl mehr für mich?
Es erstarb im Getriebe
der Sinnlosigkeit, sicherlich,
einer scheiternden Liebe.

Ich liege im Sterben,
freudlos um mich alles hier.
Es bleiben die Scherben
einer Liebe nur aus Papier.

(C) Th. Legler, 1987